Fasching der eingebildeten Künste

Dieses Jahr widmeten wir uns zu unserem Kleinen Fasching den wirklich tiefgründigen Fragen unserer heutigen Gesellschaft: Was bedeutet eigentlich Kunst? Ist Chemie Kunst? Ist Kunst die Kunst kunstfertig zu sein? Sich künstlerisch zu verhalten? Sich einzubilden, man sei ein Künstler? Und noch viel weit reichender: Warum kostet das Bier in der Destille nicht mehr 1,50 Euro?
Über solche und ähnliche Fragen sinnierten auch unser erstes Duo, ein erfahrener Kunstwissenschaftler und ein neugieriger Unerfahrener, nachdem sie sich von der eigentlichen Führung durch unsere originelle Ausstellung abgesondert hatten.
Anschließend wurde unser Publikum Zeuge einer Jagdszene, bei welcher der ein oder andere Rembrandt am Vortag zu viel zu einer wortwitzreichen Begegnung zwischen einem Alkoholiker, der dringend Picasso musste, und Förster sowie Jäger führte, welche auf der Suche nach dem Strauß waren. Jedoch trafen sie auf einen Behrens und mussten schnell die Flucht ergreifen. Es ist leider unbekannt, ob sie sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten.
Danach durften wir den anerkanntesten Wissenschaftler des Instituts für Psychologie und Hasen, TheNewHefner, in unserer Fakultät begrüßen. Er hielt einen sehr aufschlussreichen Vortrag über die Entstehung von Intellektonen sowie Dementonen, welche im menschlichen Gehirn dazu beitragen, Wissen aufzunehmen. Die Nachsitzung auf seiner Couch war sicherlich ebenso erkenntnisreich!
Hierauf folgte ein etwas anderer Laborabend im Leben des nun schon fünf Jahre promovierenden Doktoranden der Chemie: Durch das Ausschalten seines Addblockers lernte er die überaus reaktionsfreudige und ein wenig verseifte Ester kennen, die nicht nur seine Bürette zum Tropfen brachte… Für ihn war es ganz klar Liebig auf den ersten Blick- für Ester leider nur ein energetisch günstiger Zustand zur Maximierung ihres Entropiegehalts…
Die aufgewühlten Moleküle des Publikums mussten nach dieser tragischen Liebesnacht erst einmal beruhigt werden: Es folgte ein extravaganter Ausdruckstanz des Ensembles Danse, welches jedoch nach kurzer Zeit von der Museums-Security aus dem Hörsaal verwiesen wurde.
Im darauffolgenden musikalisch untermalten Beitrag wurden die Zuschauer Zeuge des kompletten Lebenswandels eines erfolglosen Kleinkünstlers, der aufgrund der Empfehlung zweier Engel beschloss Chemie zu studieren. Jedoch war auch diese Entscheidung wenig Erfolg versprechend, weshalb ihm die Assistentin des ersten Laborpraktikums riet besser Lehramt zu studieren. Dies gefiel dem angehenden kunstbegabten Chemiker widerum nicht, so dass er auf Biegen und Brechen es weiterhin mit Chemie versuchen möchte. Ansonsten könne er ja immer noch das Studium des Lehramts ergreifen…
Umrahmt war unser Fasching wie jedes Jahr von exklusiven Beiträgen unseres geliebten Filmteams, die kunstvoll und stilecht das Medium des bewegten Bildes in mehreren Fassungen neu interpretierten und unserem Publikum einmalig und nur hier präsentierten!
Mit einer politisch kritikreichen Bütt endete unser diesjähriger Kleiner Fasching der eingebildeten Künste und wir leiteten mit unserem altbekannten, kunstvollen und geliebten Hit „Fasching der Chemie“ unsere nunmehr 56. Saison ein! An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Besucher, die auch an einem Samstag den Weg in die Chemiefakultät gefunden haben!