Alle berichten sie über unseren Bundespräsidenten, als wäre er
Freiwild vom guten Berg.
Scheinbar lässt sich die Presse nicht einschüchtern, ich lasse
mich auch nicht einschüchtern. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass
ich nicht weiß, ob Wulff bei mir angerufen hat. Ich weiß auch nicht,
ob man seine Nummer sieht oder ob nicht gar Bundespräsident auf
allen in Deutschland gekauften Handy erscheint, wenn er anruft. Meine
Mailbox habe ich auch seit Ewigkeiten nicht abgehört.
Für mich stellt sich gerade die Frage: Wie spricht man Wulff an?
„Mr. President“ oder „Christian“ oder mit einem möglichen
Nickname, „CW3“? Persönlich würde ich wohl Mr. President nehmen, denn das hat was, irgendwie klingt das doch. Also, sollte C. Wulff bei
mir anrufen – damit ich das Türchen vom Netz nehme – werde ich ihn
Mr. President nennen.
Ein kleiner Rückblick, wie die ganze Geschichte anfing:
Christan Wulff, damals noch echter Politiker – der noch nicht auf
einen Altersposten abgeschoben wurde – nahm einen Privatkredit auf, zu
einem sehr niedrigen Zinssatz, wohl um die -1% bis -2%*. Er hat
niemandem was davon erzählt, auch auf eine Nachfrage hin nicht, denn „über Geld redet man nicht“. Später wurde einem
Kreditunternehmen die Chance geben, sich durch Übernahme des Kredites beim Minsterpräsidenten erkenntlich zu zeigen. Dies und seine Reisen
mit gut betuchten Freunden aus der Wirtschaft geschah schon vor
seiner Zeit als Mr. President, jetzt aber kam es raus.
Alles kein Problem könnte man meinen, hätte er doch einfach
erklärt:
„Es waren andere Zeiten und ich bekleidete damals ein anderes
Amt und ich bin nun geläutert. Jeder verdient die Chance sich zu
bessern, es besser zu machen und jeder soll die Chance bekommen aus
den Fehlern zu lernen.“
Nach so einem Statement wäre wohl Ruhe gewesen, statt dessen nahm
er das Telefon in die Hand und rief Reporter an und drohte
ihnen, wenn sie frecherweise darüber berichteten. Auch das wäre nicht
so schlimm, wenn er nicht so blöd gewesen wäre auf die Mailbox zu
sprechen, auch hat er Mails an die Reporter geschrieben.
Man muss schon sehr unerfahren aus seiner Teenagerzeit gekommen
sein um nicht zu wissen, dass es ein Fehler ist, in einen Zustand der
Unzurechnungsfähigkeit, ausgelöst durch Drogen, Wut, Liebe, Hass,
Leibeskummer oder Atmen irgendwas, zum Beispiel das Gewimmer an die
Verlassene auf eine Mailbox zu sprechen. Ähnlich bescheuert ist es,
etwas Schriftliches zu hinterlassen.**
Auch spricht man nie mit Bildreportern, man schreibt sie nie an. Man kann Bild lesen – durchblättern auf dem Klo – aber man hat nie,
und ich meine nie, Kontakt zu Bild.
Wenn ich gefragt werden würde und ich hemungslos genug wäre, um
in die Politik zu gehen, ich hätte eine Lösung, wie Christian seinen
Hals aus der Schlinge bekommt.
Als erstes muss man behaupten, dass die Mails nicht von ihm, sondern von seinem
langjährigen, eng vertrauten Pressesprecher gekommen sind.
Anschließend muss man eine Rede halten, in der man um Rücksicht bittet, dass man nach all dieser
langen Zeit des scheinbaren Vertrauens ihn nicht anschwärzen wollte,
das dies der wahre Grund für seine damalige Kündigung gewesen sei.
Desweiten muss man behaupten, dass die Sprachnachrichten nicht von ihm
stammen, dass sie nicht mal aus seinem Haus gekommen sind. Nach langer
Prüfung kam man zu der Erkenntnis, dass es sich um ein übler Scherz
von Matze Knopp handle (Nicht das ich persönlich was gegen ihn
habe, aber verdient hat er es dennoch).
Sehr schon anzusehen ist im Wulff-Zusammenhang
- http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=dL2T30O2NQs
- http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,806989,00.html
*Auch ich gewähre in meiner großzügigen Art Kreditgebern einen
Zinssatz um die -2%, d.h. sie bezahlen mich dafür das sie mir einen
Kredit geben dürfen.
**In der Ausbildung zum Rechtsanwalt wird scheinbar nicht vermittelt, dass Beweise auch gegen
einen selber verwendet werden können.
BOFH